Nachdem die beiden Voyagersonden unser Sonnensystem verlassen haben werden sie voraussichtlich noch mehrere Millionen Jahre durch das All treiben, bis sie möglicherweise eines Tages in einem anderen Sonnensystem angelangen, was es recht unwahrscheinlich macht, daß sie (genausowenig wie Pioneer 10 oder 11) die ersten `Botschafter' der Menschheit bei Ausserirdischen sein werden - beziehungsweise, daß die Menschheit noch existiert, sollte es zu solch einem Zusammentreffen kommen.
Einer der interessanteren Inhalte der Voyager-Datenträger sind die 116 Bilder und Diagramme,
die u.a. versuchen sollen, fremden Lebensformen, so sie auf eine der Voyagersonden stossen
sollten, die Grundbegriffe unserer Mathematik, Maßeinheiten und unseres physikalischen
Weltbildes zu vermitteln.
Einige dieser Diagramme möchten wir im folgenden exemplarisch kurz vorstellen.
Bild 3: Mathematische Definitionen |
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Dieses Schaubild soll Fremden die Grundzüge unserer Mathematik aufzeigen. Dazu ordnet es
zuerst einfachen Mengen (ein Punkt, zwei Punkte, drei Punkte, ...) die entsprechende Zahl
sowohl in der binären als auch der dezimalen Schreibweise zu. Dabei wird an dieser Stelle
vorrausgesetzt das die Ausserirdischen das Gleichheitszeichen als ein Symbol, das die rechts und
links von ihm stehenden Symbole als gleichwertig ausweist erkennen. Während die Zuordnung der
Mengen nur bis zur 6 reicht, werden die binären und dezimalen Zahlen bis zur ersten
zweistelligen Dezimalzahl (10) durchgezählt. Auf der rechten Seite des Schaubildes werden beispielhaft vier dieser mehrstelligen Ziffern und ihr binäres Äquivalent dargestellt; da zumindestens die Inkrementierung der Binärzahlen aus der linken Hälfte des Schaubildes gut hervorgeht, dürfte die Wertezuordnung der Zahlenpaaren für einen Alienbeobachter möglich sein. Darüber hinaus zeigen diese vier Zahlenpaare, wie sich die Erhöhung einer Zahl um den Wert 2 bzw. 10 auf die beiden Zählweisen auswirkt und führen die Exponentialschreibweise (1000 = 103) ein, die auf vielen der späteren Schaubilder verwandt wird.
Den Rest des Schaubildes nehmen einfache Rechenbeispiele ein, die Addition,
Bruchrechnung und Multiplikation auf den Dezimalzahlen veranschaulichen sollen. |
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Bild 4: Physikalische Definitionen |
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Das nächste Diagramm soll den Fremden einige der auf der Erde gebräuchlichen
Maßeinheiten vorstellen, welche Grundlage für Definitionen auf einigen folgenden Diagrammen
sind. Die Lösung des Problems war, daß man auf die in der Natur vorkommenden physikalischen Größen zurückgriff, die nach unserem Verständniss der Physik in der gesammten Galaxis gleich sind:
Die Einheit e steht im übrigen für die Masse der Erde, å für den Durchmesser der Elektronenhülle eines Wasserstoffatoms. |
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Bild 40: Struktur der Erde |
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Dieses Diagramm soll die Erde (rechts) und die chemische Zusammensetzung der oberen und unteren Erdschichten sowie des Kerns zeigen. Dabei stellen die auf der rechten Hälfte des Diagrammes aufgelisteten Zahlen die Zusammensetzung der oberen Erdschichten dar und nicht, wie man auch vermuten könnte die Zusammensetzung der Athmosphäre. Andererseits wird diese Ungenauigkeit bei näherer Betrachtung durch die Angaben weitgehend eindeutig gemacht. Die in den jeweiligen Zonen auftretenden Elemente -in einem Kreis dargestellt- werden anhand ihrer Protonenzahl identifiziert (diese Darstellungsart wurde zuvor auf Bild 14: Chemische Definitionen eingeführt und entspricht der Numerierung in der Periodentafel der Elemente) und dahinter in Bruchschreibweise die Häufigkeit des Elementes in dieser Zone angegeben. So kann man aus dem Diagramm entnehmen, daß der Erdkern zu 86% aus Eisen (das über 26 Protonen verfügt), 7% Nickel und 6 % Schwefel besteht. Über das letzte Prozent schweigt sich das Diagramm allerdings aus. Unter der Erde stehen noch einmal der Durchmesser und das Gewicht unseres Planeten. |