Universität Bielefeld
Technische Fakultät
AG
WBS
Lehre der AG Wissensbasierte Systeme im Wintersemester 1999-2000
Methoden der Künstlichen Intelligenz
- Beleg-Nr.: 392101
- Veranstalter: Wachsmuth
- Beginn: 12.10.99
Die Künstliche Intelligenz (KI) befaßt sich mit der Konstruktion
von informationsverarbeitenden Systemen, die kognitive Leistungen modellieren
und in technischen Anwendungen verwerten. Ihre theoretischen Grundlagen
entstammen u.a. der Linguistik und der Psychologie. Ziel der KI-Ausbildung
innerhalb der Informatik ist die Vermittlung von grundlegenden Konzepten
und Methoden begrifflicher Informationsverarbeitung unter Betonung des interdisziplinären
Charakters der KI. Die Studieninhalte lassen sich in folgende Rubriken einteilen:
KI-Programmierung; Methoden der KI; Problemfelder der KI (sprachorientierte
KI, bildorientierte KI, Wissensrepräsentation und Inferenzsysteme,
Deduktive Systeme, Expertensysteme, Robotik, Maschinelles Lernen).
Was sind Methoden der KI? Hier werden Wege aufgezeigt, wie man mit Maschinen
kommunizieren kann, wie man mit symbolverarbeitenden Computerprogrammen
Schlußfolgerungen aus Annahmen ziehen kann, wie man Planungs- und
Entscheidungsprozesse modellieren kann, wie man überhaupt Datenstrukturen
zur Darstellung von Wissen maschinenverarbeitbar anlegen kann. Wer Methoden
der KI nicht nur theoretisch verstehen, sondern auch praktisch beherrschen
lernen will, findet in den Übungen zur Vorlesung eine wesentliche Ergänzung.
Vorkenntnisse: Vorlesung und Übung sind für Studierende
im Hauptstudium gedacht, die schon über Grundkenntnisse in symbolischer
Informationsverarbeitung und mathematischer Logik verfügen.
Literatur (genauere Hinweise in der Vorlesung):
- Charniak, E. & McDermott, D.: Introduction to Artificial Intelligence.
Addison-Wesley, 1985.
- Görz, G. (Hrsg.): Einführung in die künstliche Intelligenz,
2. Auflage. Bonn: Addison-Wesley, 1995.
- Russell, S. & Norvig, P.: Artificial Intelligence: A Modern Approach.
Prentice-Hall, 1995.
Übungen zu Methoden der Künstlichen Intelligenz
- Beleg-Nr.: 392102
- Veranstalter: Sowa
- Beginn: n.V.
Computergraphik/Virtuelle Realität
- Beleg-Nr.: 39 21 18
- Veranstalter:
Jung / Wachsmuth
- Beginn: 1. Semesterwoche
-
-
Das Gebiet der Computergraphik entwickelt sich dramatisch. Von zunehmendem
Interesse ist vor allem die Darstellung komplexer dreidimensionaler
Objektszenen, die nach den Vorstellungen des Anwenders in Echtzeit
auf dem
Bildschirm manipuliert und exploriert werden können. In der Virtuellen
Realität geht man noch einen Schritt weiter, indem traditionelle
bildschirmorientierte, graphische Benutzungsoberflächen ersetzt
werden
durch dreidimensionale Ausgabeverfahren, die neben Bildern auch
auditive und taktile Reize einbeziehen.
-
- Allerdings sind die Möglichkeiten der Interaktion mit den visualisierten
Modellen derzeit noch recht beschränkt. Hemmnisse bilden u.a.
Defizite
der zunächst nur auf visuelle Präsentation ausgerichteten
Graphik-Datenmodelle. Hieraus ergeben sich Aufgabenstellungen für
die
Entwicklung von intelligenten Computergraphik-Systemen durch die
Anwendung wissensbasierter Techniken. Diese finden bereits Einsatz
beim
Design von Objektmodellen, bei der Planung situations- und
konsumentengerechter Präsentationen sowie zur Verbesserung der
Mensch-Maschine-Kommunikation (z.B. interaktive Manipulation von
3D-Szenarien, Verarbeitung unterschiedlicher Eingabemodalitäten,
intelligente Avatare).
-
- In der Vorlesung wird zunächst ein fokussierter Einstieg in grundlegende
Themen der Computergraphik geboten, von der Geometriemodellierung über
Farb- und Beleuchtungsmodelle für fotorealistische Darstellungen
bis hin zur
Computeranimation. Danach werden unter der Perspektive der Virtuellen
Realität
neuartige Ein- und Ausgabegeräte sowie multimodale Interaktionstechniken
besprochen. Schließlich werden ausgewählte Methoden der
Künstlichen
Intelligenz wie wissensbasierte und agentenorientierte Techniken wiederholt
und deren Einsatz in der Computergraphik/Virtuellen Realität
motiviert. Dabei werden auch aktuelle Forschungsthemen der Arbeitsgruppe
Wissensbasierte Systeme behandelt.
-
- Die Vorlesung wird empfohlen für das Hauptstudium; vorausgesetzt
werden
Grundkenntnisse in symbolischer Informationsverarbeitung, z.B. die
im
Wintersemester gehaltene Vorlesung "Methoden der Künstlichen
Intelligenz"
oder entsprechende Vorkenntnisse.
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- Literatur (im Semesterapparat nebst weiterem bereitgestellt):
-
- Fellner, W.D. (1992). Computergrafik (2. vollst. Überarb./erw.
Aufl.).
Mannheim: BI Wissenschaftsverlag (ausgewählte Kapitel)
-
- Foley, J.D., Van Dam, A., Feiner, S.K.& Hughes, J.F. (1993). Computer
Graphics: Principles and Practice (2nd edition). Reading (MA):
Addison-Wesley (ausgewählte Kapitel)
Einführung in die medizinische Informatik
- Beleg-Nr.: 392120
- Veranstalter: Dr. Ulrich Müller-Kolck
- Beginn: 20.10.1999 (vierzehntägig)
-
- Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Hauptaufgaben
der Medizininformatik mit Betonung des Einsatzes von Methoden und Konzepten
der KI in der medizinischen Informationsverarbeitung. Folgende Themen aus
den beiden Bereichen der "klassischen Medizininformatik" und
des medizinischen "cognitive engineerings" werden behandelt:
Medizinische Dokumentationsarten, medizinische Datenbanken, Informationssysteme
für die stationäre und ambulante Patientenbetreuung, Telemedizin,
medizinische Intrantes, multimediale Wissensbasen, Verarbeitung von unsicherem,
unvollständigem Wissen (Bayes, Dempster-Shafer, kausal-probabilistsich
Netzwerke, fuzzy sets, rough sets, ...), Verarbeitung von zeitlichem Wissen,
medizinische Wissensarten und Wissensrepräsentation (regel-, fall-,
modellbasiert, ...), Bildverarbeitung, medizinische Tutorsysteme, medizinische
Entscheidungstheorie, Internet-Expertensysteme.
Beschreibungssprachen für Dokumente
Beleg-Nr.: 392121
Veranstalter: PD Dr. Karl-Heinrich Schmidt
Beginn: Die Veranstaltung findet im Block in der Woche ab 3.4.2000 statt.
Treffpunkt: 3.4.00, 10:00h in M4-126
Vor dem Hintergrund der mit dem Internet und dem WWW verbundenen neuen Möglichkeiten zur Informationsvermittlung hat sich unter dem Begriff "Dokument" eine vielfältige Aktivität entwickelt. Deshalb werden in dieser Veranstaltung Standards für Dokumente und ihre Architektur, aber auch forschungsnähere Themen untersucht.
Als Syntax für die Beschreibung von Dokumenten behandeln wir zunächst XML. Diese Sprache wird dann verallgemeinert zu einer genügend allgemeinen Sprache für die Beschreibung von Dokumenten. Schließlich behandeln wir zur Inhaltsbeschreibung von Dokumenten terminologische Logiken und logische Grammatiken, um unabhängig von einer natürlichen Sprache Baupläne für Sachverhaltsbeschreibungen zu erstellen.
Die Veranstaltung enthält Vorlesungsanteile und Seminaranteile. Ob die Veranstaltung als Vorlesung oder als Block in den Ferien stattfindet, entscheidet sich in einer Vorbesprechung zu Beginn des Wintersemesters (25.10.99, 12:15 Uhr in M4-126). Eine Literaturliste wird dann ausgegeben.
- Multiagentensysteme
-
- Beleg-Nr.: 39 21 28
- Veranstalter: Wachsmuth,
Sowa,
Kopp
- Beginn: 14.10.99
-
- Agentensysteme beschreiben auf bestimmte Weise organisierte Gruppen
von sogenannten Intelligenten Agenten (IA). Unter einem IA ist ein Hardware-
oder Software-basiertes System zu verstehen, von dem im allgemeinen die
folgenden Eigenschaften gefordert werden: autonom, sozial, reaktiv und
proaktiv (Initiative übernehmen). Agenten haben unterschiedlichste
Ausprägungen (autonome Roboter, Software-Agenten) und sind in diversen
Anwendungsbereichen (Mensch-Maschine-Kommunikation, Prozekontrolle) vertreten.
In diesem Seminar sollen nach einleitender Begriffsklärung Agentensysteme
schwerpunktmäßig anhand der vier Hauptthemen Agenten-Theorien,
Agenten-Architekturen, Agenten-Sprachen und Agentensysteme in der Praxis
betrachtet werden.
-
- Die Thematik wird anhand aktueller Forschungsliteratur (siehe unten
angegebene Quellen) erarbeitet. Der Lernstoff soll in Form von ausgearbeiteten
Vorträgen präsentiert und diskutiert werden. Das Seminar ist
für Studierende im Hauptstudium vorgesehen. Explizite Vorkenntnisse
sind nicht verlangt, erwünscht wird allerdings ein aktives Interesse
an der Thematik der Künstlichen Intelligenz.
-
- Literatur:
- Wooldridge, M., Jennings, N.R. (Eds.). Intelligent Agents. Berlin:
Springer, LNAI 890, 1995.
- Wooldridge, M., Müller, J.P., Tambe, M. (Eds.). Intelligent Agents
II: Agent theories, architectures, and languages. Berlin: Springer, LNCS
1037, 1996.
- Müller, J.P., Wooldridge, M., Jennings, N. (Eds.). Intelligent
Agents III: Agent theories, architectures, and languages. Berlin: Springer,
LNAI 1193, 1997.
- Wooldridge, M., Jennings, N. (Eds.). Intelligent Agents IV: Agent theories,
architectures, and languages. Berlin: Springer, LNCS 1365, 1998.
- Wooldridge, M., Jennings, N. (Eds.). Agent Technology: Foundations,
Applications and Markets. Berlin: Springer, 1998.
Computeranimation virtueller Charaktere (Neu, Fortsetzung im SS
2000)
- Beleg-Nr.: 39 21 36
- Veranstalter: Kopp,
Jung
- Beginn:
- Im Semester WS 99/00 und SS 2000 veranstaltet die AG Wissensbasierte
Systeme
das Projektseminar "ComputerAnimation virtueller Charaktere".
Dieses Seminar
bietet interessierten Studierenden die Möglichkeit, sich aktiv
mit aktuellen
Themen aus den folgenden Forschungsbereichen zu beschäftigen:
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- * Computergrafik und -animation
- * Articulated Figures (Modellierung, Repräsentation, direkte und
inverse Kinematik)
- * Human Modeling (Modellierung der Figur, inkl. Gesicht, Hände
und Kleidung)
- * Motion Control and Behaviors (Verhaltensmuster, z.B. Stehen, Gehen,
Freuen, etc.)
- * Human Facial Animation (Mimik, Lippenbewegung synchron zu synthetisch
generierter Sprache)
- * Virtual Reality (Interaktion mit einem realen Kommunikationspartner,
z.B. Verfolgen durch Kopf-/Augenbewegungen)
-
- Dabei soll die computergraphische Animation einer menschenähnlichen
virtuellen
Figur bearbeitet werden. Nach der Einführung und Erarbeitung der
theoretischen
Grundlagen im ersten Teil und Einarbeitung in die Programmierumgebung
(IRIS
Performer auf SGI, kinematisches Modell einer Figur), sollen Implementierungen
mit ausgesuchten oder selbst entwickelten Verfahren für die entsprechende
Problematik erfolgen. Die realisierten Module werden am Ende des Projekts
in
die Modellierung und Steuerung einer simulierten Figur integriert und
vorgeführt.
-
- Das Seminar richtet sich an alle Studierenden, die ihre Kenntnisse
in diesem
Bereich vertiefen möchten und aktiv an praktischen Umsetzungen
mitarbeiten wollen,
bzw. einen Einstieg in eine Diplomarbeit in diesem Bereich suchen.
Neben einer
Vertiefung des Fachwissens sollen in diesem Seminar auch Fähigkeiten
erworben bzw.
geübt werden, die wichtige fachunabhängige Qualifikation
darstellen (z.B. selbständiges
Arbeiten, klare mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeiten
sowie die
Zusammenarbeit bei einem Teamprojekt).
-
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich per Email bei "skopp"
oder bei S. Kopp in
Raum M4-122. Die Teilnahmerzahl ist auf 10 begrenzt. Programmierkenntnisse
in C++
sind vorteilhaft.
Arbeitsgemeinschaft Wissensbasierte Systeme
- Beleg-Nr.: 392137
- Veranstalter: Wachsmuth, Jung,
Kopp,
Sowa
- Beginn: 12.10.1999, 16h, M4-126 Vorbesprechung
-
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- Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe liegen gegenwärtig auf
dynamischen Wissensrepräsentationen und Techniken der Multi-Agenten-Systeme
für intelligente Mensch-Maschine-Kommunikation unter Einbezug natürlicher
Sprache und Körpergestik. Bezugspunkte bilden Forschungsprojekte im
SFB 360 "Situierte Künstliche Kommunikatoren", im Graduiertenkolleg
"Aufgabenorientierte Kommunikation" sowie im Schwerpunkt "Multimedia
NRW". In diesem Diplomanden- und Doktorandenseminar werden in loser
Folge spezielle Themen aus den Forschungskontexten der Arbeitsgruppe vorgetragen
und diskutiert. Interessierte Studierende sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
-
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Margret
Barner, 1999-8-11